Dornbirn - Theo Kelz und Franz Stelzl wollen mit ihrer siebenmonatigen Nord-Süd-Weltumrundung auf die aus ihrer Sicht einzig wahre Krise aufmerksam machen: Den Hunger in der Welt. Vor 20 Jahren begann Franz Fuchs seine rassistisch motivierten Bombenanschläge. Der Polizist Theo Kelz verlor 1994 beide Hände beim Versuch, eine vor einer Schule platzierte Rohrbombe zu entschärfen. 2000 wurden ihm von Raimund Margreiter in einer aufsehenerregenden Operation zwei neue Hände transplantiert. Wieder mit zwei voll funktionsfähigen Händen ausgestattet, widmete er sich wieder dem Motorradfahren. Gleichzeitig wollte er der Gesellschaft etwas für die Unterstützung zurückgeben.
Weltumrundung von Nord nach Süd
Nun startet Kelz zusammen mit dem in Vorarlberg lebenden Franz Stelzl eine vertikale Weltumrundung, um für den Verein Helping Hands – Giving Life auf den Welthunger aufmerksam zu machen. Ab März wollen die beiden mit ihren Motorrädern in sieben Monaten die Welt umrunden, von Norden nach Süden. Von Wien aus geht es über den Nahen Osten und Afrika nach Südamerika, von dort nach Alaska, Australien um schlussendlich über Südostasien und Russland bis zum Nationalfeiertag wieder in Wien anzukommen. Unterwegs wollen die Beiden mit Vorträgen nicht zuletzt in der Politik Bewusstsein für die Problematik schaffen.
25.000 Hungertote täglich
Derzeit sterben jeden Tag an die 25.000 Menschen an Hunger, obwohl genug Nahrung für zehn Milliarden Menschen produziert wird. “Mit der Verbindung von Nord und Süd, reich und arm, Überfluss und Mangel wollen wir dies gebündelt an die Öffentlichkeit bringen.” Dem Verein selbst geht es nicht um Spendengelder, versichern Kelz und Stelzl. Vielmehr soll die Petition der FAO, der Ernährungsorganisation der UNO, gefördert werden. Diese verlangt, den Hunger in der Welt mit oberster Priorität zu behandeln. “Die Welternährungskrise ist die einzige echte Krise”, sind die Fahrer überzeugt.
Keil als Symbol der Verbindung
Die Reise der beiden Motorradfahrer kann durch den Kauf eines Keils unterstützt werden. Diese wurden an der Berufsschule I in Dornbirn für den Verein gefertigt und können über die Webseite von Helping Hands erworben werden. “Der Keil ist eine Symbol der Fixierung und Verbindung”, begründet Strelzl die Wahl des Symbols. Die Berufsschule hat eine besondere Verbindung zum Verein, wurde die Idee für den Verein an ebendieser Schule geboren.
Margreiter ist Schirmherr des Vereins
Zum Verein selbst kam Kelz über Margreiter. Dieser bezeichnet sich selbst als Schirmherr von Helping Hands. “Bei jeder solchen Operation baut man über die Jahre eine besondere Beziehung mit dem Patienten auf”, erklärt Margreiter. Aus ärztlicher Sicht spreche nichts gegen die Abenteuerlust Kelz. “Wenn ich es ihm verbieten wollte, nähme ich ihm so viel an Lebensqualität, dann hätte ich ihm die Hände gar nicht erst transplantieren müssen.”