In seiner bewegten Geschichte wurde der Platz öfters umbenannt und wechselte zunächst zu Marktplatz, wie er auch heute genannt wird und jedes Kind ihn kennt. Dazwischen zeugen die Namen Adolf-Hitler-Platz und Freiheitsplatz von Zeiten, die nur die älteren Mitbürger erlebt haben. „Historisch gesehen dauerte die Herrschaft des Autos auf dem Marktplatz, die nach Kriegsende 1945 begann, nicht lang“, sagt Stadtarchivar Werner Matt über die Zeitspanne von 44 Jahren bis zur Errichtung der Fußgängerzone.
Fotoausstellung im Stadtarchiv
Was ursprünglich als Ausstellung unter freiem Himmel gedacht war, wurde bei Regen kurzerhand ins Innere des Hauses verlegt. In chronologischer Folge veranschaulichen Dokumente und Fotos das Zentrum der Stadt im Wandel der Zeiten. Werner Matt, Helga Platzgummer und Harald Rhomberg zeigen in Bildern und beschreiben mit Texten die wechselvolle Geschichte Dornbirns, die sich auch in der Entwicklung des Marktplatzes nachverfolgen lässt. Auf dem Stadtplan vom Jahr 895 ist ersichtlich, dass der Altar des damaligen Gotteshauses im Osten stand und der Eingang daher über die Schulgasse erfolgte. Eine rund 145 Jahre alte Fotografie zeigt die Pfarrkirche schließlich so, wie sie den Marktplatz seit 1840 prägt.
Große Märkte gab es in Dornbirn seit jeher im Herbst. Sie waren zugleich Viehmärkte und von überregionaler Bedeutung. Sie zogen nicht nur lokales Publikum an, sondern auch Bauern aus dem Bregenzerwald. In seinem Buch „Aus meinem Leben“ schrieb der Dichter Franz Michael Felder, wie er 1855 den Dornbirner Herbstmarkt besuchte. „Wie gewöhnlich wurden die Kühe, welche wir nicht selbst wintern konnten, auf den zweiten Herbstmarkt nach Dornbirn getrieben. Nicht um sie zu verkaufen, sondern einem biederen Schweizer zu übergeben, der noch jedes Jahr auf diesen Markt gekommen war… Ich überließ mich daher sorglos der Freude, das vielgerühmte Dornbirn zu sehen …“.
Die Ausstellung „Vom Kirchplatz zur Sohmplatte“ über den Dornbirner Marktplatz und seine historische Bedeutung als identitätsstiftender Mittelpunkt und als Treffpunkt für die Bevölkerung seit mehreren Jahrhunderten kann am Tag des Denkmals erneut besichtigt werden. Termin: Sonntag 28. September von 9 bis 16 Uhr
Stadtarchiv Dornbirn, Marktplatz 11
DI – FR 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
www.stadtarchiv.dornbirn.at