Gerade ist der Dornbirner Pensionist und Ethik-Lehrer von einer Kurzvisite in Albanien gemeinsam mit Pfarrer Franz Winsauer und einem seiner Söhne zurückgekehrt.
Perspektiv- und Arbeitslosigkeit
Nicht umsonst wird Albanien immer wieder als Armenhaus Europas bezeichnet. „Tatsächlich sind die Armut und die Orientierungslosigkeit, besonders in den ländlichen Regionen, erschreckend groß. Familien hungern von einem Tag in den anderen und für die vielen Arbeitslosen – über 70 Prozent landesweit – gibt es nur das aussichtslose Warten oder ins Ausland abzuwandern“, erzählt Pichler. Junge Leute suchen nach Auswegen und nach Hilfe, um sich ein menschenwürdiges Leben, wie es sonst in Europa üblich ist, zu erarbeiten.
Sanitäranlagen für Gymnasium
Vor zwei Jahren war Günter Pichler zum ersten Mal in Albanien um sich vor Ort ein Bild von dem von Pfarrer Winsauer initiierten Hilfsprojekt zu machen. Damals wurde gerade das Gymnasium in RReschen (ca. 70 Kilometer nördlich von Tirana) aufgrund der desolaten WC-Anlagen geschlossen. Spontan entschlossen sich Günter Pichler und seinen Söhne Klaus und Clemens die Kosten für neue sanitäre Anlagen zu übernehmen und so den Schulbetrieb für rund 700 Gymnasiasten zu ermöglichen. Beim jetzigen Besuch wurden diese neu errichteten Anlagen neben anderen Objekten wie dem Kindergarten und einem Arbeitsprojekt besucht, inspiziert und „für gut befunden“.
Menschenunwürdige Zustände
„Besichtigt haben wir auch kleine an der Peripherie gelegene Ansiedelungen, die teilweise in fürchterlichem Zustand sind – vom jederzeitigen Zusammenfall bedroht. Hier muss dringend Hilfe erfolgen, soll das nackte Überleben dieser Menschen im kommenden Winter halbwegs gesichert sein“, appelliert Pichler an die Solidarität der Vorarlberger. Für ihn und seine Söhne ist klar, dass sie das Albanienprojekt von Pfarrer Winsauer mit gezielten Aktionen auch weiterhin unterstützen werden. „Pfarrer Winsauer ist eine Autorität in Albanien, da weiß man, dass das Geld auch am richtigen Ort ankommt“, betont Pichler.
Zukunftschancen für Junge
Das Vorarlberger Projekt bemüht sich unter dem Aspekt „Armut durch Bildung zu überwinden“ mit sichtbarem Erfolg, jungen Leuten und damit auch ihren Familien zu helfen. Durch Angebote zur Förderung der schulischen Leistungen wird Lern- und Orientierungshilfe angeboten. Derzeit übersteigt die Nachfrage die Möglichkeiten, die aufgrund der vorhandenen finanziellen Mittel eingeschränkt sind. Durch die finanzielle Unterstützung des Albanien Projektes ermöglicht man jungen Menschen der Armutsfalle zu entkommen und sich in ihrem Heimatland eine eigene Existenz aufzubauen.
Hilfe kommt an
Das Projekt Albanien unterstützt auch Familien und alte, alleinstehende Menschen die in existentielle Not geraten sind. „Durch verantwortungsbewusstes Abwägen und Überprüfung der bestehenden, konkreten Lebenssituation, wird dafür Sorge getragen, dass die Hilfe unmittelbar jene erreicht, die sie dringend brauchen“, zeigt sich Pichler beeindruckt. Jedes Jahr im Herbst organisiert Pfarrer Winsauer die „40 Tonnen Mehl Aktion“. Mit den Spenden aus Österreich werden Mehl und Öl in Albanien gekauft und an ausgesuchte Familien verteilt, um sie während den Wintermonaten vor dem größten Hunger zu bewahren. „Die Menschen sind dankbar für die Unterstützung und machen etwas daraus. Hier kommt Hilfe wirklich an“, betont Winsauer.
Alle Infos zum Albanienprojekt unter Tel. 0 55 72/2 24 19 oder www.projekt-albanien.at Spendenkonto „Projekt Albanien“, Sparkasse Dornbirn, IBAN: AT28 2060 2000 0141 9613
BIC: DOSPAT2D