LUAG, WAS MA WERA KÜNNT: Friseurin
Die „Karriere mit Schere” liegt so nah am Trend der Zeit wie kein anderer Beruf.
Dornbirn. Haare wachsen immer, auch wenn die Wirtschaft nicht wächst und sie sind immer in Bewegung.Genau wie die Friseure, die permanent im Einsatz für die Schönheit, im Einsatz für den perfekten Kopf sind. Doch eines müssen sie auch sein: verschwiegen. Lejla Cajkic schneidet ihrem Modell hingebungsvoll die Haare. Die Dame vertraut den „Scherenhänden” des Lehrmädchens. „Die Ausbildung beinhaltet eigentlich mehr als nur Haare. Eigentlich sind wir Stylisten. Unser Mädchen wird in Make-up und Gesichtsbehandlungen, die im Stuhl gemacht werden können, genau so geschult wie in der Arbeit mit den Haaren. Zudem machen wir auch Schminkworkshops. Die Hälfte des Gesichtes stylen wir, die andere Hälfte unsere Kundin”, lacht Chefin Roswitha Zehetner, vom gleichnamigen Frisiersalon. „Die Ausbildung hat sich sehr geändert.” Soeben hat es sich eine Kundin bequem gemacht. Nach einer genauen Kopfhaut- und Haardiagnose wählt Stylistin Andrea Schwärzler die Pflegeprodukte aus. Allein schon die Kopfmassage ist das reinste Wellnessprogramm. Lejla blickt der gelernten Friseurin dabei genau über die Schulter. „Mir gefällt es auch, Vorbereitungen für den schönsten Tag des Lebens zu treffen. Bereits drei Wochen vor der Hochzeit probieren wir typgerechte Frisuren aus und passen das Make-up perfekt an. So wird jede Frisur ein Unikat”, lächelt das junge Mädchen. „Und es gibt auch Seminare bei „Biosthetique” in Pforzheim. Hier lernen wir alles über das Beauty Konzept.” Da sich Frisuren und Schnitttechniken ständig im Wandel befinden, muss der „Hunger” auf Weiterbildung groß sein. Einmal pro Woche besucht Lejla die Berufsschule in Feldkirch. Wieso legt Roswitha so viel Wert auf eine umfassende Ausbildung zur Friseurin? „Weil gemäß unserer Philosophie ein sehr fundiertes Fachwissen nötig ist, um wirklich kreativ arbeiten zu können”, antwortet sie prompt. „Zu einem richtigen Friseur gehört das Haareschneiden. Hier gilt es, nicht einfach drauflos zu schneiden, sondern den Haarschnitt erst im Kopf zu erstellen um ihn dann am Kunden umsetzen zu können. Deshalb hat Lejla auch Modelle zur Hand, die sie selber bringen muss und an denen sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen kann. Da vom Färben bis zum Schnitt alles in ihrer Hand liegt, lernt sie auch Verantwortung zu übernehmen. „Für den Beruf muss man brennen”, sagt Roswitha Zehetner. „Man muss auf den Kunden eingehen und gut zuhören können. Die Friseurin und der Friseur vermitteln nicht nur Schönheit, sondern erzeugen oft auch Mode und Trends. Deshalb ist dies ein Beruf, der auf einzigartige Weise die handwerklichen Fähigkeiten, Ausstrahlung und künstlerische Kreativität vereinen kann.
Ausbildungsbetrieb:
Friseur Zehetner
Schubertstrasse 1
6850 Dornbirn
Tel.: 05572 310214
E-Mail: Roswitha.zehetner@vol.at , http://www.friseur-zehetner.at
Was ist das Schöne am Beruf
Lejla Cajkic, 2. Lehrjahr
Mir gefällt, dass ich schminken und frisieren lerne. Inzwischen darf ich das nicht nur bei mir, sondern auch bei den Kunden. Haare schneide und färbe ich nur bei Modellen. Ich habe auch schon gelernt, dass glattes Haar anders geschnitten wird als gelocktes. Die Kundin mag auch eine gefühlvolle Kopfwäsche.
Roswitha Zehetner, Chefin und Ausbildnerin
Mir gefällt die Vielfalt am Beruf und die Arbeit mit Menschen, diese noch schöner zu machen als sie schon sind. Es ist die Veränderung, denn jeder Kunde ist anders. Ich bin Stylistin und möchte mein Wissen meinen Lehrmädchen weiter geben, in dem ich sie auch eine Woche ins Intensivtraining Biosthekique schicke.