LUAG, WAS MA WERA KÜNNT : Werkstofftechniker
Mit einer Lehre zum Werkstoffmechaniker ist Metall nicht mehr gleich Metall.
Dornbirn. Eigentlich handelt es sich hier um einen eher seltenen aber dafür umso gefragteren Lehrberuf.„In der Berufsschule in Neunkirchen/NÖ waren wir lediglich vier Leute aus Vorarlberg “, erzählt Philipp Bogath. Der smarte junge Mann hat sich den zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfverfahren verschrieben. „Bei dem zerstörenden Verfahren wird der Werkstoff verschiedenen Zug-, Dehn-, Druck-, Biege- und Zerreißversuchen unterzogen. Mit den zerstörungsfreien Prüfungen werden Fehler im Inneren des Werkstoffs mittels Ultraschall sowie über magnetische Verfahren, Eindring- bzw. Sichtprüfung Oberflächenfehler oder Risse erkenntlich gemacht. So wird das Bauteil nicht beschädigt. Wir entnehmen Proben von Werkstoffen oder stellen diese selbst her um die Eigenschaften zu überprüfen.” Dafür werden mit Präzisionsmessgeräten und Apparaten bei der gbd Lab GmbH im Steinebach die verschiedensten Prüfergebnisse dokumentiert und ausgewertet. Auf Grundlage dieser Tests und Prüfverfahren kann die Qualität von Werkstoffen, wie Metall oder Kunststoff verbessert werden. Auch bei Glas, Fassaden, im Seilbahnwesen oder bei Fenster und Türen können somit optimale Ergebnisse erzielt werden. Michael Ludescher ist der Leiter der Werkstoffprüfung und hat ein scharfes Auge auf seine Jungs. Denn die Verantwortung ist zu groß. „Wer sich für den Lehrberuf interessiert, kann ein bis zwei Tage bei uns schnuppern. Davon einen Tag im Labor. Da wir ein Dienstleistungsunternehmen sind, darf der zukünftige Lehrling auch zu Auswärtsprüfungen mitgehen. Die Zeugnisnoten sind für uns eher nebensächlich. Wichtig ist, dass wir den jungen Menschen formen können. Er muss mitarbeiten, gleich vom ersten Tag an, muss die Arbeit sehen, selbständig handeln und Ideen einbringen.” Und genau das war für Philipp ausschlaggebend, sich für den Werkstofftechniker zu entscheiden. „Man ist viel unterwegs, sieht viel, besucht große und kleine Firmen. Die Arbeit ist enorm abwechslungsreich.” Derzeit läuft gerade ein Sichtprüfungskurs. Da Philipp bereits im 3. Lehrjahr ist, kann er die Vorbereitungen für eine Magnetpulverprüfung auf verschiedensten Bauteilen machen. Er verfasst einen Prüfbericht, für den er dann auch verantwortlich ist. „Im September bin ich mit der Lehre fertig. Vorher hab ich überhaupt nicht gewusst, was auf mich zukommt. Ich bin in den Beruf hineingewachsen und muss einen Kurs nach dem anderen besuchen Man stößt immer wieder auf gänzlich neue Bauteile. Ich habe es nie bereut, mich für diese Lehre entschieden zu haben.”
Kontakt:
gbd Lab GmbH
Steinebach 13a 6850 Dornbirn
E-Mail: office.lab@gbd.at, www.lab.gbd.at
Tel. 05572 394830
Was macht deinen Beruf aus
Philipp Bogath, 3. Lehrjahr
Man hat seinen Freiraum, bekommt einen Auftrag, den man in einem gewissen Zeitrahmen erledigen muss. Ich kann in allen Bereichen mithelfen. Derzeit mache ich gerade einen Ultraschallkurs. Es ist ein Beruf, der auch eine gewisse Fitness erfordert. Gerade bei Seilbahnen ist das wichtig.
Michael Ludescher, Leiter der Werkstoffprüfung
Je mehr Ausbildung man hat, desto schneller geht es zu Außenarbeiten. Da wir eine akkreditierte Stelle sind, muss man zuerst sehr viel Erfahrung sammeln, bis man alleine prüfen darf. In Österreich gibt es drei Ausbildungsstellen für Werkstoffprüfer. Eine davon sind wir.